MönchgutEin Kleinod von Rügen

Fotografien 1964 bis 1974
Essay Holger Teschke

Format: A3 quer
Umfang: 72 Seiten
Technologie: Echtfotos/Fuji Crystal Archive
Einband: Hardcover
Bindung: Lay-Flat
Einzelanfertigung: signiert
Beilage: 1 Motiv aus dem Band als Fine Art Pigmentdruck

Preis: 750,- €

Edition herre 2021

Bestellung per E-Mail

„Alle Erinnerung ist Gegenwart“ (Novalis)

Mit zwölf Jahren kam ich das erste Mal an die Ostsee und war neugierig auf das Meer.
Auf dem Weg zum Strand verband mir mein Vater überraschend mit einem Schal die Augen. Ich hörte bereits die Brandung und kreischende Möwen, der Wind wurde kräftiger. Auf einer hohen Düne angelangt wurden mir jetzt die Augen geöffnet. Ich war vom Anblick des brausenden Meeres überwältigt und staunte.

Mit Zelt und Aquarellkasten ausgerüstet, kam ich mit der Zeichengruppe meiner Schule 1958 nach Rügen, genauer gesagt Mönchgut im Südosten der Insel. Von da an besuchte ich regelmäßig diesen Landstrich mit seinen Menschen, die anders waren als anderswo. Tourismus wie heute gab es in den Fischerdörfern damals kaum.

Während des Fotografiestudiums an der Hochschule für Grafik und Buchkunst in Leipzig habe ich Aufgaben wie Porträt, Landschaft, Architektur oder Reportage mit Vorliebe auf Mönchgut umgesetzt, was zur Gestaltung eines Bildbandes führte. Erkundungen in dieser Form verfolgte ich noch einige Jahre weiter, gerade weil diese Region immer stärker von den Umbrüchen ihrer ursprünglichen Kultur gezeichnet wurde.

Das Mönchgut blieb mein Refugium, aber die Sicht richtete sich zunehmend auf die reine Landschaft, der Mensch verschwindet. Eine ausgiebige Phase, formal das Panorama-format (Rügen – Unendliche Landschaft ) prägte mit Ansichten und Reflexionen das weitere Schaffen, anschließend die Faszination des Naturwaldes der Insel Vilm (Venus Bäume der Insel Vilm ), bis 1997 mit der Camera obscura, das heißt linsenloser Fotografie, neue Wege beschritten wurden.